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Ich hör’ die Stimmen der Menschen nicht mehr.
Ist’s schon so spät – naht jetzt das Ende ?
Meine Gedanken bewegen sich quer;
- ich fühl’ das Zittern meiner Hände.
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Das menschlich’ Treiben – es ist mir egal;
ich beseh’ mir Pflanzen und Tiere.
Meine Artgenossen sind mir zur Qual;
- keine Zeit für sie mehr verliere.
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Ist’s schon so spät – bin ich schon verloren ?
Gehör’ ich jetzt nicht mehr zu ihnen,
unter Welchen ich doch einst geboren ?
- Die, - mit den ausdruckslosen Mienen...!
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Kann lesen nicht mehr ihre Gesichter,
verstehen nicht mehr ihre Gefühl’.
Wirken auf mich wie verlöschte Lichter,
welch’ treiben ein unheimliches Spiel.
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Wenn schemenhaft sie hasten vorüber,
kann ich enträtseln nicht ihr Warum.
Sie wirken dann auf mich wie im Fieber
oder in einem Delirium.
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Ich kann die Menschen nicht mehr verstehen,
doch stört’s mich nicht im Geringsten nur.
Sie mögen wie Asch’ im Wind verwehen !
- Mein Geist ist längst auf eigener Tour.
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Als Fremder ich fühl’ mich in dieser Welt;
- fremd unter unbekannten Wesen.
Wurde bereits mir die Stunde gestellt?
-Wird endlich man mich nun erlösen...?
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Ist’s schon so spät – ist die Zeit gekommen?
-Ich werde bestimmt nicht traurig sein
beim Abschied von all’ den falschen Frommen..!
- Dann endlich werde ich sein allein ...
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Es ist schon zu spät, zu ändern die Welt;
- auch ist es zu spät, zu ändern mich.
Wir waren einander nie gleichgestellt;
-- ich leid’, wie ohne Wasser der Fisch...
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Alt und verbittert ich nun geworden;
nicht einmal Hass mir mehr übrigblieb.
Gleichgültig sind mir die Menschenhorden..!!
- Das unschuldig’ Tier allein’ ich lieb’...
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War’s mein Fehler wohl – oder der ihre ..?
Wie hat’s begonnen vor langer Zeit ?
- Ich ob der Frag’ nicht den Kopf verliere;
nicht lieg’ darob mit mir selbst im Streit...
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Die Welt und ich – wir sind zu verschieden,
als dass wir könnten uns verstehen;
- als dass wir könnten leben in Frieden;
- als gleichgestellt einander sehen ...
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Nicht heg’ ich mehr Groll, wie ich’s einst getan,
als stark ich und noch jung an Jahren.
Fühl’ nicht mich geworfen mehr aus der Bahn;
...längst bin dafür ich zu erfahren.
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Mit Gleichgültigkeit die Welt ich strafe ..!
-Verlange nichts und geb’ ihr nichts mehr.
Erinn’rung nur noch, wenn ich schlafe;
Alpträume quälen mich dann doch sehr ...
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...ist es wirklich schon zu spät zum Wandel ..?
Kam all’s so, wie’s einfach kommen mußt ?
Gibt’s keinen Weg mehr, daß ich ...verhandel..?
Ich weiß nicht – und hab’ es nie gewußt.....
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